Hallo ihr Lieben,
Ich möchte euch heute nicht nur ein neues Rezept von mir vorstellen, sondern euch auch ein Thema nahe bringen, welches mir sehr am Herzen liegt.
Bis vor ein paar Monaten hatte ich noch keine Ahnung wie viel Freude es mir machen würde hinaus in den Garten zu gehen und sämtliche Blumen und Pflanzen zu sammeln, die mir begegnen. Hinter dem was ich, wie viele andere Menschen auch, zuvor als Unkraut betrachtet habe, steckt so viel mehr als ihr es euch vorstellen könnt.
Nachdem ich beim durchstöbern eines Bücherregals auf ein altes Pflanzenbestimmungsbuch gestoßen bin, hielt mich nichts mehr davon ab mich durch die Seiten zu Blättern. Die schönen Zeichnungen faszinierten mich und mir fiel auf, dass mir viele Pflanzen schon bekannt waren, da ich sie schon oft in unserem Garten wachsen sah. Ich las sorgfältig die Beschreibungen und war erstaunt, dass jeder einzelnen Pflanze aus diesem Buch ein enormer Nutzen zugute kam. Neben der heilenden Wirkung hatten viele von ihnen noch eine andere (für mich sehr wichtige) Eigenschaft, sie waren essbar. Sofort war ich neugierig. Wie würde dieses "Unkraut" wohl schmecken? Ist das nicht giftig? und letztlich stellte sich mir natürlich die Frage wie ich aus diesen "stinknormalen" Pflanzen, Blüten und Blättern ein tolles Rezept zaubern kann - nach so viel können sie ja nicht schmecken. Doch ich lag falsch. Bei meinem nächsten Spaziergang hieß es für mich Ausschau halten und so sammelte ich jeden Halm und jedes Blatt welches mir als essbar erschien. Nach einem Abgleich mit den Beschreibungen und Abbildungen aus dem Buch konnte ich mir ein genaues Bild von dem machen, was ich da vor mir liegen hatte und konnte mir sicher sein, dass es sich bei den meisten Pflanzen um essbare handelte. Noch am selben Tag kreierte ich mein neues Rezept, welches eigentlich schon längst auf diesem Blog erscheinen sollte, da es sich um einen frischen Sommersalat handelt. Trotz der Verspätung möchte ich es euch nicht vorenthalten und euch auf diese Sache aufmerksam machen.
Heutzutage weiß beinahe niemand mehr über die besonderen Eigenschaften unserer heimischen Pflanzen und Blüten bescheid, was ich je mehr ich darüber nachdenke, als sehr schade erachte. Dabei können sie uns auf so vielfältige Art und Weise nützlich sein. Sei es beispielsweise für die Herstellung von Naturkosmetik, für die Zubereitung von selbsgemachtem Tee oder einfach nur die Möglichkeit einen wunderbaren Wildkräutersalat oder Likör zu zaubern - nutzt dieses Geschenk der Natur um vielleicht beim nächsten Mal auf den Tee aus dem Supermarkt zu verzichten oder lieber mal etwas selbstgemachtes zu verschenken. Glaubt mir - es lohnt sich! :)
Für das Rezept benötigt ihr die unten aufgezählten Wildkräuter, grünen Spargel, die weiße Schale einer Wassermelone, sowie Essig, Öl, braunen Zucker, Zitronensaft und Agavendicksaft. Seid euch beim sammeln der Wildkräuter auch zu einhundert Prozent sicher, dass es sich um ungiftige essbare Pflanzen handelt. Habt ihr die Kräuter gepflückt wascht sie gründlich ab und gebt sie direkt in eine Schale Wasser, damit sie während der restlichen Zubereitungszeit frisch und knackig bleiben. Generell empfehle ich euch die Wildkräuter nach dem sammeln direkt zu verwerten, da sie sehr schnell welk werden. Die Schüssel voll Wasser schafft allerdings gute Abhilfe. Die Idee, die weiße Schale der Wassermelone einzulegen kam mir relativ spät, weshalb ich sie erst am Tag der Zubereitung des Salats mariniert habe. Dennoch hat es geschmacklich ausgereicht. Falls ihr jedoch mehr Zeit habt würde ich euch raten die Schale schon eher einzulegen. Um den Spargel in dünne Scheiben schneiden zu können habe ich ganz ungeniert einen Käsehobel genutzt. Danach gebt ihr den Spargel in heißes Salzwasser und blanchiert ihn für ca. 1-2 Minuten. Für das Dressing einfach Öl, Essig, Salz und Pfeffer mischen und kurz vor dem Servieren über den Salat träufeln. Beim Anrichten des Salats sind euch keine kreativen Grenzen gesetzt! :) Viel Spaß beim ausprobieren.
ZUTATEN:
Für die eingelegte Wassermelonenschale (für ca. 15 Streifen):
weiße Schale von der Wassermelone
4 El Apfelessig
2 Tl brauner Zucker
Für den Wildkräutersalat:
grüner Spargel
Efeu Gundermann
Blütenblätter von der Kornblume
Stiefmütterchen
junge Schafgarbe
Gänseblümchen
Thymianblüten
Vogelmiere
junger Sauerampfer
Für das Dressing:
2 El Zitronensaft
1 El Traubenkernöl
1 Tl Agavendicksaft
Pfeffer/ Salz
ZUBEREITUNG:
- Gebt den Essig zusammen mit dem braunen Zucker in einen kleinen Topf und erhitzt die Flüssigkeit bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Während sie abkühlt bereitet die Wassermelone
vor. Mit einem Käsehobel könnt ihr auch hier das weiße von der Melone gut entfernen. Schneidet die Schale nun in mundgerechte Streifen und gebt sie mit dem Essig in eine Schale. Lasst das Weiß
der Wassermelone mindestens eine Stunde in dem Essigsud ziehen, bevor ihr es für den Salat verwendet.
- Sammelt die entsprechenden Wildkräuter und achtet darauf, dass es sich auch zu einhundert Prozent um die besagten, essbaren Pflanzen handelt. Wascht diese gründlich ab und legt sie in eine
Schale voll Wasser, damit sie frisch und knackig bleiben.
- In der Zwischenzeit könnt ihr den Spargel mit dem Käsehobel in dünne Scheiben schneiden. Lasst einen Topf mit Wasser heiß werden und gebt etwas Salz hinzu. Lasst die Spargescheiben 1-2
Minuten in dem Salzwasser blanchieren. Danach den Spargel mit kaltem Wasser abspülen.
- Für das Dressing einfach die angegebenen Zutaten vermischen. Den Salat könnt ihr nun nach belieben anrichten. Kurz vor dem servieren das Dressing über den Salat träufeln.
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